Der amerikanische Maler Bob Ross war beseelt davon, allen Menschen das Malen beibringen zu wollen. Er hat eine einfache Maltechnik entwickelt, die er im amerikanischen Fernsehen in 403 halbstündigen Folgen seiner Sendung „The joy of painting“ vorgestellt hat – und die absoluter Kult geworden ist. Bob Ross, den man nicht beschreiben kann, sondern gesehen haben muss, pflegte immer zu sagen: „We don’t make mistakes, we just have happy little accidents.” („Wir machen keine Fehler, wir haben lediglich kleine, fröhliche Unfälle“). Er wollte damit sagen, dass ein „falscher“ Pinselstrich vielleicht gar falsch war, sondern zu etwas anderem, genauso Guten führen kann.
Schaffen wir das in der Zauberkunst auch: Fehler und Pannen in etwas Anderes, aber auch etwas Gutes umzudeuten? Kann man immer alles irgendwie retten? Und wenn ja: Können das nur unsere Profis, weil sie alles schon tausendmal gesehen und erlebt haben, oder können wir erdenschwere Laien da auch was machen? Kann man Scheitern üben?