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Magie auf Weltniveau – FISM 2025 in Turin

Einige unserer Mitglieder hatten in diesem Sommer die besondere Gelegenheit, live dabei zu sein, als sich vom 14. bis 19. Juli 2025 in Turin das Who’s who der internationalen Zauberkunst versammelte. Die Stadt im Piemont war Gastgeber der FISM World Championship of Magic, dem weltweit wichtigsten Wettbewerb für professionelle Magierinnen und Magier. FISM steht für die „Fédération Internationale des Sociétés Magiques“.

Mehr als 2.000 Zauberkünstler aus über 80 Ländern kamen zusammen – und mittendrin auch eine kleine Delegation aus Frankfurt. Im Lingotto-Kongresszentrum wurden sechs Tage lang atemberaubende Bühnen- und Close-up-Acts gezeigt, neue Effekte vorgestellt, intensive Fachgespräche geführt und Kontakte aus aller Welt geknüpft.

Neben den klassischen Wettbewerbskategorien wie Manipulation, Mentalmagie oder Großillusionen gab es in diesem Jahr auch erstmals Wettbewerbe in Street Magic und Online Magic – ein deutliches Zeichen dafür, dass sich unsere Kunstform stetig weiterentwickelt.

Deutschland war mit insgesamt 13 Wettbewerbsbeiträgen stark vertreten. Herzlichen Glückwunsch an Lucas Kaminski zum Invention Award und Most Original Stage Act, an Simon Pierro zum Weltmeistertitel in Online Magic, an Nikolai Striebel zum Vizeweltmeistertitel in der Sparte General Magic und an Denis Behr zum Special Award History, Research, and Scholarship.

Neben den Wettbewerben bot das Rahmenprogramm eine Fülle an Vorträgen, Shows und Händlerständen – ein wahres Paradies für alle, die sich intensiv mit der Zauberkunst beschäftigen. Unsere Mitglieder kamen mit neuen Ideen, Inspiration und einem Koffer voller Eindrücke zurück – und sicher auch mit ein paar neuen Requisiten.

Das Bild entstand übrigens auf der White Night im Palast von Venaria Reale; ein Highlight des Kongresses.

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Zu Gast bei den Ehrlich Brothers

Am Samstag, den 5. Juli 2025, verwandelte sich die Jahrhunderthalle Frankfurt in eine Showarena: Die Ehrlich Brothers präsentierten ihre neue Show „Diamonds – The Mind-Blowing Magic Show“ – und der Magische Zirkel Frankfurt war live dabei.

Was diese Vorstellung besonders machte: Es handelte sich um eine exklusive Vorschau auf die bevorstehende US-Tour – erstmals komplett in englischer Sprache. Die Brüder zeigten nicht nur ein Feuerwerk an Großillusionen, sondern präsentierten auch kleine Kunststücke in Perfektion. Das Publikum durfte sich unter anderem auf spektakuläre Klassiker wie das Erscheinen eines Motorrads, verbogene Bahnschienen, einen blühenden Orangenbaum und ein emotionales Schneefinale freuen – alles toll inszeniert und in internationalem Showformat.

Die Show begann bereits um 15 Uhr, der Saal war voll, die Stimmung elektrisierend. Für uns als Zauberfreunde war es spannend zu sehen, wie Kunststücke, die normalerweise in großen Arenen präsentiert werden, nun für eine vergleichsweise kleine Bühne mit „nur“ 3000 Zuschauern angepasst werden mussten.

Nach der Vorstellung war bei den Mitgliedern des Zirkels die Begeisterung groß – nicht nur über die Show selbst, sondern auch über die professionelle Umsetzung. Es wurde diskutiert, analysiert, gestaunt – ganz im Sinne unserer gemeinsamen Leidenschaft.

Wir bedanken uns bei den Ehrlich Brothers für dieses magische Erlebnis und freuen uns, dass wir als Frankfurter Zirkel ein Teil dieser besonderen Premiere sein durften. Wir wünschen den beiden viel Erfolg bei ihrer anstehenden Tour durch die USA – und freuen uns schon jetzt, wenn sie bald wieder in unsere Region zurückkehren. Die nächste Gelegenheit gibt es im Dezember in der Festhalle Frankfurt.

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Zettelwirtschaft oder „paper economy“

(23. Mai 2025) Zauberer lieben Anglizismen. Aus einem Kartenspiel wird ein „Deck“, eine geheime Bewegung ist ein „Move“ und ein einfacher Zettel ist eben ein „Billet“. Und was man mit Billets alles machen kann, war Thema unseres letzten Zirkelabends, den wir aufgrund des guten Wetter kurzerhand nach draußen verlegten.

Unser Mitglied und ausgewiesener Experte im Bereich Billet-Magic Alex Morgenthau hatte einen schönen und kurzweiligen Abend zusammengestellt. Statt öder Theorie wurde es direkt praktisch. Alex führte Routinen aus seinem Programm und neue Ideen vor. Die Erklärungen waren verbunden mit vielen praktischen Tipps aus seiner Vorführerfahrung. Es ging um das richtige Papier und die passenden Stifte, um geheime Moves und den cleveren Aufbau von Routinen. Alles durfte selber ausprobiert werden und Alex stand auch nach Ende seines Vortrags noch für Fragen zur Verfügung.

Es ist toll zu sehen, wenn Mitglieder aktiv werden und einen solchen Abend gestalten, um uns an ihrem Wissen teilhaben zu lassen. Jeder der anwesenden Zauberkollegen hat an diesem Abend was dazu gelernt. Kurz gesagt: Die lecture war nice!

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Höher, Schneller, Magischer

„Diamonds“ heißt die neuste Show der Ehrlich Brothers, mit der sie seit Dezember 2024 auf großer Deutschland-Tour sind. Zu sehen gibt es „die besten Illusionen aus 10 Jahren Tour“, die Diamanten eben. Wer die Gebrüder Ehrlich erst seit den letzten Jahren verfolgt, bekommt auf jeden Fall viel Neues zu sehen, da einige Illusionen aus den früheren Tour-Shows dabei sind. Wer hingegen die letzte Show „Dream & Fly“ nicht gesehen hat, darf sich mit der Schwebeillusion auf eines der Highlights freuen. Ein wirklich gelungener Illusions-Mix, der noch bis nächstes Jahr auf Tour sein wird.

Am 05. Juli sind die Magier mit einer besonderen Show in der Frankfurter Jahrhunderthalle zu Gast. Um sich auf die diesjährige Nordamerika-Tournee vorzubereiten, zaubern sie in „the mind-blowing magic show“ auf englisch.

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Duell der Magier

(09. November 2024) Alle drei Jahre finden die Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst statt. Für vier Tage haben sich insgesamt 650 Zauberkünstler zum Fachkongress „Magica meets Nordisch Nobel“ in der Hansestadt Lübeck getroffen, um den neuen deutschen Meister oder die neue deutsche Meisterin zu küren. Alle 41 Wettbewerbsteilnehmer haben sich bereits im vergangenen Jahr bei den Vorentscheidungen in Kevelaer für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert.

Die Deutsche Meisterschaft der Zauberkunst wird vom Magischen Zirkel von Deutschland (MZvD) der Vereinigung der Berufs- und Amateurzauberkünstler ausgerichtet. Wer bei der Deutschen Meisterschaft einen der der vorderen drei Plätze seiner Sparte belegt, qualifiziert sich damit für die Teilnahme an der FISM-Weltmeisterschaft der Zauberkunst im Sommer 2025 in Turin, die von der Fédération Internationale des Sociétés Magiques (FISM) ausgerichtet wird.

Zwei unserer Mitglieder stellten sich dem Duell der Magier und erlangten eine Platzierung. Carsten Skill und sein Sohn Felix überzeugten mit ihrer Darbietung „Im Zauberkeller“ die Fachjury und erreichten gemeinsam einen dritten Platz in der Sparte „Zauberkunst für Kinder“. Wir gratulieren ihnen recht herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung!

Die hessenschau (hr-Fernsehen) berichtete am 07.11. mit einem kurzen Beitrag über das zauberhafte Vater-Sohn-Duo. Der Beitrag lässt sich in der Mediathek nachschauen.

Foto: Detlev Drenker

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Vier Magier im Gefängnis

Geht es um Zauberkünstler und Haftanstalten, dann dreht sich schnell alles darum, wie man trickreich dem Arrest entkommt. Harry Houdini etwa befreite sich bereits 1906 aus der Todeszelle des Staatsgefängnisses von Washington. Und David Copperfield flüchtete 1987 aus dem Insel-Gefängnis Alcatraz in der Bucht von San Francisco.

Es soll aber auch vorkommen, dass Magier Gefängnisse aufsuchen, ohne sich aus ihnen befreien zu wollen (oder andere, wie dann gern auch gespaßt wird). In diesem Fall zog es vier Mitglieder des Ortszirkels Frankfurt am 11. Juli 2024 in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Darmstadt – Fritz-Bauer-Haus. Als größte Strafanstalt in Südhessen dient sie dem Vollzug von Freiheitsstrafen für erwachsene Männer. Das Ziel der Zauberer: Im Rahmen des Veranstaltungskonzepts „Kultur hinter Mauern“ die Zusammenarbeit von Ortszirkel und JVA wiederzubeleben, die kurz vor der Corona-Pandemie begonnen hatte.

Das einstündige Programm eröffnet Lennard Fabricius als eleganter Jung-Zauberer, es folgte Holger Ludwig im Straßenzauberer-Stil und Lukas Kempf. Durch das Programm führte Stephan Skora.

Für die Auftretenden war die Show in Darmstadt eine ebenso ungewöhnliche wie unvergessliche Erfahrung, nicht zuletzt, weil die Show in vielen Details an die speziellen Gegebenheiten in einer Justizvollzugsanstalt angepasst werden musste. Scheren und Messer etwa waren als Requisiten tabu und vor der Show wurde jeder Künstler einer Unbedenklichkeitsüberprüfung unterzogen. Das Resultat war aber jeden Aufwand wert: Das Willkommen war ungeheuer freundlich, das rund 50-köpfige Publikum mehr als dankbar und die Stimmung famos. „Alles lief respektvoll und ruhig ab und von den Gesichtern der Zuschauer war fast schon kindliche Freude abzulesen“, resümierte JVA-Pädagoge Manuel Knopp, „alle haben sich sehr wertgeschätzt gefühlt und waren dankbar für einen kurzweiligen Abend. Der Termin war viel zu schnell vorbei!“ Das fand übrigens auch das Magier-Quartett vom Ortszirkel Frankfurt und war sich einig: Dieses Engagement muss fortgesetzt werden.

(Dieser Artikel wurde verfasst von Stephan M. Hübner.)

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Magic Fusion – Deutsch-Chinesisches Zaubertreffen

Im Vorfeld konnte man das Kulturprojekt lange nicht recht greifen und versuchte, soviel wie möglich zu verstehen: Im Reich der Mitte ist demnach vor allem der Mo Magic Zauberstil aus dem südlichen China verbreitet. Der Stil wurde 1905 von Mo Wuqi gegründet, der als erster professioneller Zauberer im modernen China auftrat. In der Tradition dieses Stils steht heute Yuan Yaqing. Sie hat viele junge Menschen als Zauberer ausgebildet, die dann zahlreiche Auszeichnungen bei Wettbewerben im In- und Ausland erhalten haben. Vor 20 Jahren gründete sie den IMIND Magic Club Shanghai. Die herausragenden Schüler und Schülerinnen dieses Clubs kamen nun nach Europa, um die hiesige Szene kennen zu lernen. Zwei Tage davon verbrachten sie in Frankfurt. Das Zirkelmitglied Harry Keaton wurde als Gastgeber dieses deutsch-chinesischem Kulturaustausches auserkoren.

Am ersten Tag gab Harry Keaton einen Überblick über die deutsche und europäische Zauberszene und gestalte einen Workshop, bevor die Gäste am Abend seine abendfüllende Show „Brain-Magic“ ansehen konnten. Der gemeinsame Auftritt im Rahmen der „Magic Sparks“-Show am zweiten Tag im Gallus Theater Frankfurt war ein weiterer Höhepunkt des Treffens. Von deutscher Seite gestalten Lukas Kempf (OZ-Mitglied) und Convin Splettsen den Abend mit. Das Publikum – eine internationale Mischung mit vielen Asiaten und Europäern – sah eine abwechslungsreiche Show.

Und wieder zeigt sich, welche Kraft unsere Kunst hat: Sie überwindet Grenzen zwischen politischen Systemen, über Sprachbarrieren und Generationen hinweg. Sie fördert Respekt, Zuneigung und Freundschaft. Diese herausragenden Schüler und Schülerinnen werden mit Stolz zurückreisen – zu Recht. Dieses wunderbare und einmalige Erlebnis kann ihnen, kann uns keiner nehmen.

(Dieser Artikel wurde verfasst von Harry Keaton.)

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Magischer Soundtrack

In der musikalischen Historie tauchen immer mal wieder Songs auf, die sich in irgendeiner Art und Weise dem Thema Zauberei widmen. Alleine mit den Songs, die das Wort „Magic“ im Titel tragen, könnte eine ganze Playlist gefüllt werden. Eine Auswahl gibt es hier zu finden.

Aktuell macht vor allem eine britische Pop-Sängerin mit zauberhaften Titeln auf sich aufmerksam. Die Rede ist von Dua Lipa. Ein großer Hit war der Song „Levitating“ (Schweben) aus dem Jahr 2020. Es folgten „Houdini“ (2023) und ganz aktuell „Illusion“ (2024).

Auch der amerikanische Rapper Eminem veröffentlichte dieses Jahr eine neue Single mit dem Titel „Houdini“ (2024). Darin verwendet er melodische Auszüge aus dem weltbekannten Song der Steve Miller Band „Abracadabra“ (1982).

Es gibt also genügend musikalisches Material für die nächste Zauberdarbietung.

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Zauberei im EU-Parlament?

Die Zauberei mit Tauben ist eine faszinierende Kunstform, die die Menschen schon immer begeistert hat. Der Magier lässt Tauben verschwinden, erscheinen oder sie vermehren sich – und das alles scheinbar ohne Tricks. Die Geschichte dieser speziellen Form der Zauberei reicht weit zurück und ihre genauen Ursprünge sind bis heute ungeklärt. Die ersten Aufzeichnungen über die Verwendung von Vögeln in magischen Darbietungen stammen aus der Zeit des alten Ägyptens. Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte die Zauberei mit Tauben dann einen wahren Höhenflug, besonders in Europa und den Vereinigten Staaten. Berühmte Magier machten die Kunst der Taubenzauberei zu einem festen Bestandteil ihrer Auftritte und begeisterten damit Millionen von Menschen auf der ganzen Welt.

Ein Experte auf diesem Gebiet ist Lance Burton. Mit seiner Manipulations- und Taubendarbietung gewann er 1982 die Weltmeisterschaften der Zauberkunst in Lausanne, Schweiz. Mit 22 Jahren war er damals der jüngste Grand-Prix-Gewinner, den dieser Wettbewerb je hervorbrachte. Seine Darbietung kann hier angesehen werden.

Eine etwas modernere Interpretation dieser Kunstform gab es vor kurzem im Europäischen Parlament in Straßburg zu sehen. In der letzten Sitzungswoche des EU-Parlaments in dieser Legislaturperiode ließ der slowakische Abgeordnete Miroslav Radačovský eine weiße Taube durch den Plenarsaal fliegen. Zugegeben war die Darbietung nicht besonders täuschend, denn der 71-jährige fraktionslose Abgeordnete zog das Tier am Ende seiner Rede als Friedenssymbol einfach aus seiner Bauchtasche. Zu sehen gibt es den Auftritt hier.

(Und wenn wir schon über Politik sprechen: Am 9. Juni 2024 ist Europawahl. Wählen nicht vergessen!)

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Bielefeld? Das gibt es doch gar nicht!

Auch wenn sich diese satirische Verschwörungstheorie inzwischen seit knapp 20 Jahren hartnäckig hält, kann ich persönlich bestätigen, dass Bielefeld existiert. Und noch besser: Ich kann bezeugen, dass Hogwarts in Bielefeld liegt.

Am Wochenende nach Ostern fand der jährliche Jugendworkshop des Magischen Zirkels von Deutschland statt. Diese Veranstaltung gibt seit nunmehr 30 Jahren. Das musste natürlich ordentlich gefeiert werden. Knapp 100 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland kamen nach Bielefeld. Neben Seminaren, Workshops und dem beliebtem Eckenzaubern, gab es auch eine Gala-Show, bei der die Seminarleiter ihr Können unter Beweis stellten. Ein magischer Jahrmarkt, Late-Night-Sessions und zwei JeKaMi-Abende (Jeder Kann Mitmachen) rundeten das Programm ab.

Der Ortszirkel Frankfurt war mit einer kleinen Delegation vertreten. Mit dabei waren die Mitglieder Tatto Ota, Buenyamin Can und Lukas Kempf (v.l.) und unser Anwärter Lennard (ganz rechts). Ein paar weitere Zauberinteressierte aus der Metropolregion Frankfurt besuchten den Jugendworkshop zum ersten, aber sehr wahrscheinlich nicht zum letzten Mal.